Betrieb & Gewerkschaft | Bericht von der TV-Stud Konferenz vom 24.-26.02. in Göttingen
https://solidaritaet.info/2023/03/jetzt-oder-nie/
Niedrige Löhne, kurze Vertragslaufzeiten, unbezahlte Überstunden, kein Anspruch auf Urlaubstage, Nacharbeiten von Krankheitstagen, keine Mitbestimmung oder Personalvertretung. Das gehört zum Alltag von studentischen Beschäftigten – und dagegen formt sich aktuell bundesweit Widerstand: TVstud ist eine Initiative zur bundesweiten Vernetzung von Kämpfen für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen im Rahmen der TV-L-Runde im Herbst diesen Jahres. Bei einer Auftakt-Konferenz unter dem Motto „Jetzt oder nie“ kamen nun über 250 studentische Beschäftigte und Aktivist*innen zusammen.
Von Chiara Stenger, Studentische Beschäftigte und Teilnehmerin der Konferenz
Die Stimmung auf der Konferenz war insgesamt kämpferisch und alle Teilnehmenden schienen sehr motiviert. Es waren sehr viele Universitäten und Hochschulen aus fast allen Bundesländern vertreten. Sowohl Studierende, die an der Uni oder in Forschungseinrichtungen arbeiten, als auch solidarische Aktivist*innen oder ehemals studentisch Beschäftigte waren vor Ort. Organisiert wurde die Konferenz von den Gewerkschaften GEW und ver.di. Die auf der Konferenz vorgestellten Kernforderungen der Initiative sind neben einem Tarifvertrag vor allem Mindestvertragslaufzeiten sowie Mitbestimmung durch studentische Personalräte. Wie schlecht die Arbeitsbedingungen für Studierende an den Unis sind, zeigt die kürzlich erschienene Studie „Jung, akademisch, prekär“, die von GEW und ver.di in Auftrag gegeben wurde. Die Studie ergab: „2021 galten 76,1 Prozent der alleine oder nur mit anderen Studierenden zusammenlebenden Studierenden in Deutschland als armutsgefährdet. Unter den studentischen Beschäftigten sind es 77,8 Prozent.“
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